top of page
  • Instagram
  • Facebook Social Icon
  • YouTube
  • Pinterest
628e3a9cc898547a766a6bdc60de6338_edited_
Marienkäfer
Botanik
20190731_161259.jpg

       Vorhang auf

               für

spannende Tiergeschichen

     by Eva Lüderitz

Marienkäfer
Botanik

Fünf Freunde auf dem Weg zum Regenbogen

Zeichnung der Eule
20190731_164249.jpg
Zeichnung von Kaninchen
20190731_164523.jpg

Es war noch sehr früh am Morgen, als es in der Waldschule zum Unterricht läutete. In der Gänseblümchenklasse gab es fünf Tiere, die besonders gut miteinander befreundet waren: der Bär Bommel, der Fuchs Bertie, die Maus Mini, der Hase Murri und die Eule Marta. Sie hatten schon viele Abenteuer zusammen erlebt. Bommel war ein sehr schlauer Bär und Waldkunde war sein Lieblingsfach. Er wusste über die Pflanzen, Waldtiere und anderen Waldbewohner gut Bescheid. Er kannte sogar persönlich den lieben Waldschrat und die zauberhaften Waldfeen aus dem Heimatwald. Von ihnen lernte er Zaubertricks, welche er stets seinen Freunden präsentierte. Bertie und Murri waren die Sportlichsten aus der Gruppe. Ihr Lieblingsfach war Sport, wie konnte es auch anders sein. So liefen sie oft um die Wette und waren immer schneller als die anderen Tierfreunde. Das Lieblingsfach von Mini und Marta war Musik. Sie liebten es, gemeinsam zu singen und kannten auch viele schöne Lieder. Dabei piepste die Maus immer schöner, aber so lernte auch die Eule etwas von ihr. Die Freunde ergänzten sich somit sehr und lernten stets voneinander.

Oft trafen sich die Freunde nach dem Unterricht, sangen, spielten und bestaunten Bommels Zaubertricks, wenn er zum Beispiel einen Glückskäfer unter einem Hut verschwinden ließ. Was für ein schönes Leben … wenn es doch nur für immer so hätte bleiben können.

Es gingen einige Jahre ins Land, ein jeder ist erwachsen geworden. Und es kam, wie es kommen musste: Der Fuchs jagte den Hasen und die Eule die Maus. Und der Bär musste alles mit ansehen, das machte ihn ziemlich traurig. Mit der Zeit hatten die Tiere ihre Freundschaft ganz vergessen. Der Bär hatte vergeblich versucht, die gegenseitige Jagd zu beenden. „Hört auf, wir waren doch alle Freunde!“, hatte er immer wieder gerufen, nur hatte ihm keiner zugehört. Eines Tages saß er traurig auf einem Baumstumpf und grübelte vor sich hin. Da kam die Waldfee Lolli vorbeigeflogen und fragte: „Hallo Bommel, soll ich dir neue Zaubertricks zeigen? Ich würde dich so gern aufmuntern, warum siehst du so traurig aus?“ „Liebe Lolli, das kann doch nicht wahr sein, früher waren wir – Bertie, Mini, Murri, Marta und ich – so gute Freunde. Und jetzt jagen wir uns gegenseitig. Nun habe ich keine Freunde mehr, was soll ich denn nur machen?!“ Da hatte Lolli eine Idee: „Lieber Bommel, ich möchte euch zusammen bringen. Ich schicke euch auf eine Reise zum Regenbogen. Vorher aber zaubere ich euch ganz klein und setzte euch auf ein Blatt, das wird euer Luftschiff sein. Und so könnt ihr wieder ein Abenteuer zusammen erleben und euch daran erinnern, wie schön es ist, befreundet statt verfeindet zu sein. Zur Sicherheit beim Fliegen gebe ich euch dieses blaue Band: Das ist das magische Band der Freundschaft. Ihr müsst euch beim Fliegen daran festhalten.“

Und so sprach Lolli einen Zauberspruch: „Was groß ist, werde klein und lass die Freundschaft in sein Herz hinein!“ Die anderen Tiere wussten nichts von Bommels und Lollis Zauberplan und waren umso überraschter, als sie sich plötzlich auf einem großen grünen Blatt wiederfanden und feststellten, dass sie alle winzig klein sind. „Was ist denn mit uns passiert?“, fragten sie sich gegenseitig. Nur Bommel, der ganz vorn auf dem Blatt saß, lächelte geheimnisvoll. „Alle anschnallen!“, rief er und warf das blaue Band hinter sich. So konnte sich jedes Tier an dem Band festhalten. Und schon ging die Reise los. In dem Augenblick kam ein Windstoß und hob das Blatt samt den Tieren in die Luft. „Ich lenke mit meinen Flügeln!“, sagte die Eule. „ Jipiije ... wir fliegen Richtung Waldwiese zum Regenbogen!“, jubelte der Fuchs. Der Hase fürchtete sich ein wenig: „Da ist ein Unwetter!“, sagte er. „Keine Bange, Langohr! Wir fliegen nur mal kurz zum Regenbogen. Haltet euch an dem blauen Band fest, dann passiert euch nichts“, versicherte der Bär. Die Maus fühlte sich so groß von oben: „Ich bin ein Riese!“, piepste sie und war froh. Sie stimmte ihr Lieblingslied (*) an und alle sangen mit. Und so rutschten sie von der Spitze des Regenbogens zum Boden, mehrere Runden entlang, und der Zauberglitzer der Fee flog unter dem Flugschiff hinterher. Sie waren wieder glücklich miteinander, wie in alten Zeiten. Am Abend durften sie wieder sicher zu Hause landen und die Fee Lolli zauberte sie alle wieder groß. Von der Reise waren sie so beeindruckt, dass sie einander versprachen, sich nie mehr zu jagen. Sie versprachen einander, sich einmal im Monat beim Bären neben seiner Höhle zu treffen und wie früher zusammen zu spielen, zu singen und zu zaubern. Das blaue Band banden flochten sie zu einen Schleife zusammen und befestigten es am Eingang der Bärenhöhle. Nun können sie sich immer an diesen Tag erinnern, an dem sie zusammen zum Regenbogen geflogen sind und ihre Freundschaft wieder gefunden haben.

Dicky, der pfiffige Schweinejunge

Karikatur-Schwein
20190731_180151.jpg
Blume
20190731_181420#1.jpg

Es war ein ruhiger Samstagvormittag auf einem Bauernhof. Hier lebte die kleine Schweinefamilie mit Mama Marlene und ihren Kindern Dicky, Molly, Henry und Anton. Es war ein sehr schöner Bauernhof, bunt und gemütlich. Neben dem Stall wuchsen viele große, prächtige Tulpen und ganz kleine Gänseblümchen. Auf der anderen Seite stand ein Eichelbaum, in diesem lebte die Eule Frau Schlaustein. Meistens schlief sie tagsüber, aber abends ging sie auf Mäusejagd. Dann hörte man von ihr nur ein „Uhu, uhu ...“. So wussten die Schweinekinder, dass Frau Schlaustein nun auf die Jagd ging.

Mama Marlene verbrachte die meiste Zeit damit, in der Sonne zu liegen und die wärmenden Sonnenstrahlen zu genießen. Oder sie fütterte ihre Jungen. Allerdings war sie danach immer sehr müde und musste sich erst einmal wieder erholen. Dann träumte sie von leckeren Eicheln, die vom Baum nebenan herunterfielen. Die Schweinekinder spielten und tobten den ganzen Tag miteinander. Sogar mit dem Hund Toby, der in der Hütte neben ihrem Stall lebte und auf den Hof aufpasste. Auf dem Hof wurde es nie langweilig. Immer wieder erfanden sie neue Spiele. Gestern hatte Toby von seinem Herrchen ein langes Seil bekommen, mit tollen Knoten dran. Das Seil fanden die vier Schweinekinder so toll, dass auch sie mit ihm spielen wollten. Und so liefen sie damit den ganzen Vormittag im Hof herum, bis sie müde wurden. Das war ein Spaß für alle.

Gegen 12 Uhr gab es wie immer Mittagessen für die Schweinekinder und der Hund freute sich auf sein Mittagsschläfchen.

Mama Marlene klingelte laut an der Stallglocke und die Kinder liefen allesamt zu ihr, jeder wollte die kuscheligsten Plätzchen zuerst ergattern. Leider können immer nur drei Kinder gleichzeitig Milch trinken, denn Mama Marlene war eine besonders kleine Schweinemama. Der Schweinejunge Dicky war sehr wohlgenährt und passte nicht zwischen seine Geschwister, deshalb konnte er immer erst als Letzter trinken. Wie schon so oft gab es auch dieses Mal wieder Streit um die Platzverteilung. „Ich möchte auch mal als Erster dran sein“, sagte Dicky enttäuscht zu Molly, die sich frech vorgedrängelt hatte, „nicht immer du, Henry oder Anton“, und er stampfte traurig davon. Er war zwar etwas pummelig, dafür aber sehr pfiffig. Er konnte sich alles merken und hatte immer eine Lösung parat. Er konnte als Erster das Einmaleins. Er wusste sogar, welcher Apfelbaum im Garten dieses Jahr besonders leckere Früchte trug und zeigte den Baum den Kindern.

Und auch dieses Mal hatte er eine Lösung. Er war es leid, warten zu müssen. So ging er zum Napf vom Hofhund Toby, der sein Mittagsschläfchen hielt, und trank von seiner Milch. Die schmeckte zwar anders als Mamas Milch, ihre war irgendwie schmackhafter und süßer, aber das machte ihm nichts aus. Seine Brüder, die Schwester und die Mama staunten nicht schlecht! Molly dachte sich: „Der traut sich ja was, mein Bruder.“ Seine Mama war stolz, dass ihr Junge so eine pfiffige Idee hatte, mutig war und sich zu helfen wusste. Mama Marlene dachte kurz nach und sagte:

„Liebe Kinder, so geht es nicht weiter, ich möchte nicht, dass ihr immer miteinander streitet!

Merkt euch bitte eins: Ich liebe jeden von euch sehr, egal wer zuerst oder zuletzt trinkt. Um Ordnung in unsere Essenszeit zu bringen, machen wir das jetzt so: Jedes Kind muss einmal warten. Bei nächsten Mal wartet Anton, dann Henry, dann Molly und erst dann wieder Dicky. So ist jeder mal dran.“

Da jubelten die Kinder: „Das ist eine gute Idee, Mama!“ Von nun an gab es bei der Familie keinen Streit mehr um die besten Plätze.

Toby hatte zum Glück noch nicht gemerkt, dass etwas von seiner Milch fehlte. „Es war ja nur einmal, dass du ungewollt deinen Napf mit mir teilen musstest“, gestand Dicky und entschuldigte sich bei Toby. Dieser war zwar zuerst sauer, nahm aber Dickys Entschuldigung doch an.

Am Ende waren alle Kinder satt. Beim nächsten Mal durfte sich Dicky als Erster seinen Platz bei Mama aussuchen!

Hoppels und Ling Lings Erdbeerwiese

20190731_184457.jpg
Aquarell-Schmetterling 12
Zeichnung von Kaninchen
20190731_211935.jpg

Ein kleiner braune Hase namens Hoppel lebte in einem großen bunten Wald mit vielen Waldbewohnern nahe einer saftigen grünen Wiese. Er hatte viele Freunde und eine große Familie, mit der er oft am Waldrand verstecken und fangen spielen konnte. Neben seinem Erdbau baute Hoppel Möhren, Wurzeln und Radieschen an, um gut durch den langen, kalten Winter zu kommen. Er liebte es, aus den Waldbüschen Himbeeren und Waldbeeren zu sammeln und sich daraus dann seine Lieblingsmarmelade zu kochen.

Neulich bekam Hoppel Besuch von seiner Freundin, der Schmetterlingsdame Ling Ling.

„Hallo Hoppel“, grüßte sie ihn, der gerade über einen der Baumstämme hüpfte und lustig mit den Ohren wackelte.

„Ling Ling“, rief Hoppel, ganz außer Puste, „schau mal, meine Muckis! Ich habe heute fleißig Sport gemacht!“

Ling Ling kicherte ein wenig. „Ach Hoppel … ich bin gerade über die Blumenwiese nahe des Waldrands geflogen und dachte mir, ich besuche dich mal.“ Überrascht von dem Besuch, freute der braune Hase sich sehr, weil er jetzt jemanden zum Spielen hatte:„Welch eine Überraschung – Ling Ling, meine Freundin, wie schön, dich wieder zu sehen! Willst du mit mir spielen?“

Am liebsten spielte das Schmetterlingsmädchen Verstecken auf der Blumenwiese. Hier konnte der Hase sie immer sehr schwer finden, weil sie inmitten der Blumen ihre Flügel öffnete und so überhaupt nicht zu sehen war.

Doch weil Ling Ling durch das viele Fliegen etwas müde und durstig wurde, bat Hoppel sie in seinen Bau auf eine Tasse Kamillentee und ein Himbeerkarottenmarmeladenbrot.

„Hmmm, lecker, das ist eine gute Idee“, sagte Ling Ling und folgte Hoppel in seinen Bau.

Doch welch ein Pech, dachte der Hase, als er merkte, dass seine Marmelade völlig alle war! „Oh, wie schade“, sagte er, „mein Freund Murmel und ich haben ja gestern alles aufgemümmelt.“ Hoppel schaute den Schmetterling traurig an: „Das tut mir leid, liebe Ling Ling. Meine Vorräte sind alle aufgebraucht und ich kann dir keine Marmelade anbieten.“ Nun hatte Hoppel leider sogar nichts Süßes mehr für den Winter im Vorrat übrig. Traurig senkte er seine Hasenohren.

Der Schmetterling hatte sofort eine tolle Idee. „Sei bitte nicht traurig, Hoppel! Beim Fliegen habe ich heute eine kleine Erdbeerwiese mit schönen reifen Erdbeeren entdeckt, ganz versteckt am anderen Ende der Wiese, hinter den Büschen. Wenn du möchtest, zeige ich dir den Weg dorthin und wir sammeln ganz viele Erdbeeren zusammen!“

Der Hase konnte seine Freude nicht verstecken und schlug lauter Purzelbäume: „Jippie, ich hole schnell mein Körbchen und wir gehen zusammen hin!“ Bei sich dachte er: „Das ist so toll, eine Schmetterlingsdame als Freundin zu haben, die einem aus der Patsche helfen kann. Eben weil sie so hoch fliegen und jeden Ort von oben gut sehen kann!“

Die versteckte Erdbeerstelle ließ sich mit Ling Lings Hilfe gut finden und so sammelten die beiden Freunde ein Körbchen voll mit leckeren reifen Erdbeeren. Es waren so viele, dass die Hälfte der Ernte gleich in ihren Bäuchen landete. Die andere Hälfte lagerte der Hase in seinem Bau ein, um daraus später viel Marmelade für den Winter zu kochen. Satt und gestärkt spielten sie dann Fangen, Hoppels Lieblingsspiel, und hatten noch einen sehr schönen Tag zusammen.

„Ich komme dich bald wieder besuchen!“, sagte Ling Ling. Und Hoppel antwortete: „Ich danke dir, dass du da warst, jetzt kann ich auch im Winter Erdbeermarmelade naschen!“

Hase Hoppel Lied - EL
00:00 / 00:00

Krokodil Lani träumt vom Fliegen

20190731_214538.jpg
 Bunter Vogel
20190731_215856.jpg

Ein Krokodil namens Lani lebte in einem kleinen Teich auf Hawaii zusammen mit ein paar Freunden, den Igeln, Fröschen und den Bienen. Die waren zwar sehr klein, aber sie waren die ersten Tiere, die keine Angst vor Lani hatten. Er liebte es, den Bienen zuzusehen, wie sie den Nektar von den Seerosen sammelten und dabei so herrlich ihre Melodien summten.

Dabei versuchte er immer, sie zu zählen: „Eins, zwei, drei, vier ...“

Eine der Bienen mochte er ganz besonders, seine Freundin Lotte. Sie setzte sich immer mutig auf Lanis Nase und summte ihm Lieder aus den fernen Ländern vor und erzählte über die schönsten Blumenwiesen, von denen sie den Nektar für ihren Bienenstock sammelte, und wie lecker dieser schmeckte. Sie sprach auch davon, wie schön es war, durch einen Regenbögen zu fliegen. Aber den größten Spaß hatte sie, wenn sie am Himmel auf bunte Luftballons traf. Kinder ließen diese oft an ihren Geburtstagsfeiern steigen. In den schönsten Farben flogen sie – blaue, grüne, gelbe und rote, die sie und ihre Bienenfreunde dann mit ihrem Stachel anpiksten und platzen ließen. Das knallte so lustig und vertrieb die Vögel, von denen sie oft gejagt wurden.

Lani fand das sehr mutig von den kleinen Tierchen. Er mochte die Vögel auch nicht besonders. Einer war nämlich ganz besonders frech. Er ließ im Vorbeifliegen aus Versehen ein Häufchen auf Lanis Kopf landen. Diesen frechen Vogel wollte er nur zu gern verscheuchen.

Lani mochte die Geschichten von Lotte immer sehr und bewunderte, dass sie fliegen konnte. Tatsächlich war seine Beschäftigung jeden Tag ziemlich eintönig. Er schwamm in seinem Teich hin und her, jagte Zebras und andere Huftiere, dann schlief er – und das Ganze wiederholte sich tagtäglich. Ein ziemlich langweiliges Leben. Eigentlich wäre er auch gern ein Vegetarier gewesen, aber er konnte ja keinen Honig sammeln, so wie die Bienen. Am liebsten wollte er ferne Länder entdecken oder mit Lotte durch die Regenbögen fliegen. Er wollte die Welt so gern einmal von oben sehen! Von diesem Wunsch hatte er Lotte nie erzählt, weil er Angst hatte, von ihr, den Fröschen und den Igeln ausgelacht zu werden. Wo gibt es denn ein Krokodil, das fliegen kann?!

Eines Tages aber packte ihn so sehr die Langweile, dass er endlich seine Angst überwand und Lotte von seinem Traum erzählte. „Lotte, weißt du was? Ich würde so gern einmal fliegen können. Die Welt von oben sehen. So wie du, du bist leicht und flink und erlebst so viel. Und ich sitze hier an meinem kleinen Teich und tue tagein, tagaus das Gleiche. Das ist schrecklich langweilig!“

Zu seiner Überraschung lachte Lotte nicht über ihn, sondern sah ihn mitfühlend an und sagte:

„Weißt du was? Ich habe eine Idee. Morgen ist der Geburtstag von einem Jungen aus der Menschensiedlung hinter dem Waldrand. Und weil du mir immer so ein guter Zuhörer warst und mich nie fressen wolltest, mache ich dir ein Geschenk. Ich sammle mit meinen Freunden aus dem Bienenstock die Luftballons ein. Wir werden sie aber diesmal nicht platzen lassen, sondern wir bringen sie zu deinem Teich. Dann binden wir sie an deine Tatzen. So kannst du hochsteigen und deinen Teich und die Welt einmal von oben sehen! Wie findest du das?“ „Ich, einmal fliegen? Und das würdest du für mich tun?“, fragte Lani. „Ja klar, du bist doch mein Freund!“, sagte die Biene. „Ich danke dir, Lotte!“ Lani wollte die Biene nur umarmen und war so erfreut über den Vorschlag, dass ihm dicke Krokodilstränen über sein Maul herunterkullerten. Er freute sich sehr auf den nächsten Tag und war so aufgeregt, dass er lange nicht einschlafen konnte. Er schaute den Mond an und konnte es immer noch nicht glauben, dass er morgen endlich einmal fliegen durfte. Er war auch darüber sehr glücklich, dass diese kleine, aber mutige Biene Lotte seine Freundin war und ihm dieses Geschenk machen wollte. Irgendwann gegen Mitternacht fielen ihm doch die schweren und müden Augenlider zu. In dieser Nacht hatte er einen Traum: Mitten in der flauschigen Wolkendecke flogen er und Lotte durch die Lüfte mit vier bunten Luftballons an seiner Tatze und sangen zusammen ein Lied. Und außerdem erschreckten sie den Vogel, der Lani immer ärgerte, auch mal so richtig! Das war ein Spaß für die beiden Freunde!

Schmucke Schnecke oder Umzug einer Schneckenfamilie in das Blumenbeet

Botanik
20190731_221056.jpg
Blume
20190731_211935.jpg

    In einem kleinen Salatbeet auf einen Hof in Bayern am Schliersee lebt die Schneckenfamilie Schnuckel.

Mama Mia und ihre drei Kinder Schnicki, Schnacki und Schnucki. Jedes Schneckenkind hat ein kleines, grünes Häußchen an, Mama Mia hingegen besitzt ein wunderschönes großes Häußchen. Sie ist sehr elegant und schmückte sich im Sommer mit den zauberhaftest Blumen. Sie mag Blumen sehr, weil sie wohl duften und bunt anzusehen sind.

Ihre Freundin Belly, die Libelle bringt ihr immer frische Blumen vorbei. Die beiden Freundinnen haben sich am Teich, gleich neben dem Salatbeet kennengelernt.

Eines Abends flog die Libelle über dem Teich herum und schwang Ihre Flügel, die in allen möglichen Farben leuchteten – blau, grün, gelb, orange, hellblau und lila. Das fand die Schnecke spannend. Sie sagte zu der Libelle: „Hallo liebe Libelle, ich heiße Mia, und wie heißt du? -„Hallo, ich heiße Belly“, - “Deine Flügel glänzen so schön in der Abendsonne in allen Farben. Ich hätte gerne solche schmucken Flügeln wie du!“ Da musste die Libelle lachen. -„Liebe Schnecke, jedes Tier und jedes Geschöpf ist doch perfekt und schön so wie es ist!“,-“ Ja, das stimmt aber ich wäre gerne etwas bunter. Ich bin grün, wie ein Salatkopf und bin unsichtbar. In unserer Schneckenfamilie sind alle grün, mein Vater, meine Mutter und schon meine Großeltern waren alle grün. Das ist unsere Tarnung, damit wir uns im Salatblatt gut verstecken können und nicht von den Vögeln im Himmel oder der Bäuerin im Hof entdeckt werden.

„Sieh mal da!“ - zeigte Belly in eine Richtung, und hatte eine Idee. Mia konnte nichts sehen, da sie unten am Boden auf einem Blatt saß. Es war das Blumenbett, das neben dem Salatbeet im Garten der Bäuerin, angelegt war. Sie flog rüber zum Blumenbeet und brachte ein paar schöne Blumen zu Mia und schmückte ihr Schneckenhäußchen damit. Die Schnecke schaute ins Wasser im Teich und war von den Blumen, die Belly auf ihr Schneckenhäußchen dekoriert hat, entzückt.

-“Ich bin damit so bunt geworden, sagte Mia“. -“Ja!“ - sagte die Libelle und sie lachten zusammen. Seit diesem Tag waren die beiden die besten Freudinnen. So trafen sie sich ab und an abends, wenn die Schneckenkinder schon schliefen, zum Plaudern, Lachen und natürlich zum Schneckenhäußchen schmücken.

Eines Abends erzählte die Schnecke der Libelle auch was ihr schweres auf dem Herzen liegt -„Ich sorge mich um meine Kinder, dass sie von der Bäuerin eingesammelt und woanders hingebracht werden. Sie sind doch noch so klein“. Die Schneckenfamilie lebte nämlich unter dem köstlichen und knackfrischen Kopfsalat. Die Schnecken mögen keine Sonne, denn sie trocknet sie aus. Daher war das Plätzchen zum spielen unter den grünen Blättern des Kopfsalates ein perfekter Ort für sie. Wenn es am Tag geregnet hat, war es noch viel schöner und dann haben sie sich hoch auf die Blätter getraut. Die drei Schneckenkinder mussten dabei gut auf sich Acht geben, weil sie dort leicht zu entdecken waren.

Nun stand das Salatbeet kurz vor der Ernte. Da kam es auch mal vor, dass sie sich abends vor der Bäuerin verstecken mussten ganz unten neben der Wurzel. Jeden Abend ging die Bäuerin durch das Beet und sammelte alle Schnecken ein die sie finden konnte. Damit wollte sie ihre Ernte vor den immerhungrigenen Schnecken schützen.

Die Libelle hatte eine Idee, -“Zieht doch zum Blumenbeet um, statt hier in Gefahr zu leben. Zum Abendessen könntet ihr zum Salatbeet rüberkriechen.“ Das war wieder mal eine gute Idee. -“ Aber ich weiß doch nicht wo das Blumenbeet ist“, entgegnete die Schnecke. -“Ich werde Euch den Weg zeigen“ - sagte die Libelle. Gleich am Abend folgte die Familie Belly, welche den kürzesten Weg von obene aus der Luft gut sehen konnte. Die Mama Schnecke war sehr glücklich über diesen Umzug und fand es hier wünderschön idyllisch. So lebte sie in einem bunten wohlriechenden Rosen- und Blumenbeet, konnte jede Nacht mit ihren Kindern zum Abendessen rüberkriechen und musste sich nicht mehr um ihre Schneckenkinder fürchten. Im bunten Beet    waren sie so gut wie nicht zu entdecken! So lebte die Schneckenfamilie ganz lange und glücklich zusammen im Blumenbeet.

bottom of page